So lautete der Titel unseres generationsübergreifenden Gesprächsabends am 29.03.2023 im Jugendbahnhof. Thema: PLACES TO BE / SAFE PLACES – Raum für Kinder und JugendlicheJ
Wie auch neuste Studien zur Situation von Kindern und Jugendlichen belegen, sind immer mehr von ihnen “lost / verloren (gegangen)/ alleine gelassen“ und werden nicht mehr “mitgenommen“ von der Gesellschaft, was auch die gerade immens ansteigenden Zahlen in Sucht- und Gewaltstatistik wie auch das immer frühere Einstiegsalter bezüglich der Zielgruppe belegen.
Da dies nicht irgendwo jenseits unseres Einflussbereichs geschieht, sondern vor unserer Haustüre und unseren Augen, also mitten unter uns, haben wir als Jugendpflege der Verbandsgemeinde Bad Marienberg uns Anfang 2022 zum Ziel gesetzt, dem nicht nur weiterhin mit der eigenen Präventionsarbeit entgegenzuwirken, sondern auch hier den Radius zu vergrößern und uns diesbezüglich Ressourcen orientiert fachübergreifend auszutauschen mit anderen in der Jugendarbeit engagiert tätigen Menschen. Vernetzung und Ressourcen gemeinsam zu nutzen, um dieser erschreckenden Entwicklung fundiert präventiv mit Orten für Kinder und Jugendliche zu begegnen. Diese zu schaffen und nachhaltig zu gewährleisten, heißt ein angstfreies verbindliches Miteinander und feste Strukturen für ein gesundes Hineinwachsen und sicheres Aufwachsen in der Verbandsgemeinde als Lebensmittelpunkt mit PLACE TO BE für Kinder, Jugendliche und Familien im Mehrgenerationenspektrum zu schaffen.
Nach der Problemanalyse im fachübergreifenden Austausch in 2022, geht es uns in 2023 im nächsten Schritt darum, Fragen zu stellen wie dieser Raum für Kinder und Jugendliche wie auch generationsübergreifend für alle Bürgerinnen- und Bürger als Orte des Miteinanders, des Austauschs, der Begegnung und Bewegung beschaffen sein sollte, um nachhaltig präventiv positive Auswirkungen auf das Leben und die Lebensqualität der Menschen in der Verbandsgemeinde zu haben. Und was läge da näher. Als sie zu fragen.
Am Mittwoch, 29. März waren alle Bürgerinnen und Bürger der Verbandsgemeinde herzlich eingeladen, sich aktiv und kreativ mit dem Thema auseinanderzusetzen und ohne Grenzen im Kopf Ideen zu sammeln. Und tatsächlich waren aus allen Bereichen von der Zielgruppe der Jugendlichen über die Politik, den Sport, Vereine, Kirche(n) und Verwaltung interessierte engagierte Bürgerinnen und Bürger im VG-Jugendbahnhof erschienen und gingen in den 5 Kategorien – (Jugend-)Räume/Plätze, – Angebote von Vereinen, Verbänden, Organisationen, – Aktionen, Feste, Events, – Bürgerbeteiligung, politische Rahmenbedingungen und Infrastruktur, der Fragestellung nach: “Was fehlt, was hakt, was stört?“
Beeindruckend wie viele Ideen und Anregungen von den in überschaubarer Zahl, aber mit großem Engagement und Interesse erschienenen Besucherinnen und Besuchern nach nur 1 Stunde im offenen regen Austausch an den 5 Stationen im JUBA zu den einzelnen Punkten zusammengetragen wurden.
Die Gespräche und der Ideenfluss kamen auch im Plenum bei der Vorstellung und Erklärung der einzelnen Beiträge nicht zum Erliegen, was ganz sicher auch der gelungenen Moderation des Abends durch Reiner Kuhmann, Fachstelle für Suchtprävention des Diakonischen Werkes im Westerwald, zu verdanken war. Ihm danken wir herzlich, dass er von der Einführung ins Thema, bis zur Sichtung der Ergebnisse, alle Besucherinnen und Besucher des Abends im Thema und der Offenheit der Fragestellung mitnahm.
Die uns sehr eindrückliche Aussage einer Jugendlichen, die einen ihrer Beiträge im Plenum erklärte, lautete: „Wir brauchen Plätze, wo wir sein können, wie wir sind, keine Rolle spielen müssen, niemandem gefallen müssen, zu unseren Gefühlen und unserer Person stehen dürfen, uns nicht verstecken müssen und sicher sind.“
Wie diese junge Frau waren an diesem Gesprächsabend, alle mit gr0ßem Interesse, Offenheit, Herzblut und tollen Ideen dabei. Ausgehend von der Dynamik dieses Abends und seinen Besucher*innen sind unsere Kinder und Jugendlichen nicht “lost“. Es besteht das große gemeinsame Interesse sie einzuladen, sich zu beteiligen und sie mitzunehmen und Gemeinschaft durch Plätze für ein angstfreies Miteinander wieder lebendig(er) werden zu lassen.
Am 24.06.2023 starten wir gemeinsam mit Reiner Kuhmann in ein generationsübergreifendes Open Space Wochenende mit dem Titel “Stark im Miteinander“. Hier werden wir die Ergebnisse des Gesprächsabends als tolles Fundament nutzen können. Offen, ehrlich und bunt mit viel Kreativität, Herzblut und tollen Aktivitäten wollen wir die Herausforderung annehmen und gemeinsam mit euch die Chance wahrnehmen, eine tolle produktive Zeit zu verbringen, um unser aller Anliegen voranzubringen, Impulse zu setzen und Rahmenbedingungen zu erarbeiten und zu benennen.
Wer also Interesse hat an dem Wochenende dabei zu sein, fragt nach, gestaltet mit, beteiligt euch und macht das Wochenende durch eure Teilnahme noch lebendiger, bunter und authentischer ( s. auch anstehende Events / Angebote / 24./25.Juni 2023)J
Wir freuen uns auf ein Mehrgenerationen-Wochenende im Miteinander mit euch, mit vielen tollen Begegnungen, Anregungen und Ideen zur konkreten nachhaltigen Umsetzung.
Euer JUBA-Team